Martina Klenk, Foto: Deutscher Hebammenverband/Noel Matoff

Jedes dritte Kind in Deutschland kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Erstaunlich sind die regionalen Unterschiede: In Landau/Pfalz betrgt der Anteil 51 Prozent, in Dresden 17. Das geht aus einer Studie der BertelsmannStiftung hervor.

Martina Klenk (52), Prsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, sieht die Entwicklung mit Sorge. Fr sie steht fest: der steigenden Kaiserschnittrate ist die Geburtshilfe nicht sicherer geworden. Die Suglings und Mttersterblichkeit htten nicht abgenommen. Kaiserschnitte erfolgen aus rein forensischen Grnden kritisiert Klenk. Die regionalen Unterschiede spiegeln aus ihrer Sicht unterschiedliche Gewohnheiten in geburtshilflichen Abteilungen wider. Auch die Vergtung spiele eine Rolle. sind ja per se keine SectioGegnerinnen stellt Klenk fr die Hebammen klar. Aber Kaiserschnitte mssten aufgrund einer medizinischen Indikation erfolgen.

Die Wahlfreiheit des Geburtsortes ist fr Klenk ein hohes Gut. Dazu gehrt fr sie, dass die Schwangeren gut informiert sind, aber auch, dass es unterschiedlichen Angebote gibt. Die steigenden Haftpflichtprmien fr Hebammen gefhrden aus ihrer Sicht Geburten auerhalb der Klinik, also in Geburtshusern und zu Hause. Haftpflichtprmie von mehr als 4 000 Euro ist fr selbststndige Hebammen kaum zu bezahlen sagt sie. Die Bundesregierung hat eine interministerielle Arbeitsgruppe eingesetzt. Politik hat das Problem erkannt sagt Klenk. Die Hebammen hoffen auf eine baldige Lsung. Birgit Hibbeler