Brot und Spiele

Der Schwei rinnt ber die Stirn. Die Muskeln verkrampfen. Der harte Boden bohrt sich mit jedem Schritt wie tausend kleine Ngel in die Fusohlen. Du sprst jeden Knochen einzeln. Und irgendwann Dich selbst nicht mehr. Sport ist Mord! Doch es geht auch anders: Entspannt auf der Couch herumlmmeln, in die Finger schnippen, im Takt mit den Zehen wackeln, ab und an ein Glschen stemmen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Auch eine Art von Leibesertchtigung. Es lebe der Sport!

Athlete machen es richtig. Sie halten nichts von unntiger Kalorienverschwendung. „It’s getting hot in here“, singen sie. Und whrend gewisse R im selben Atemzug „So take off all your clothes!“ fordern, machen Athlete einfach das Fenster auf, stellen auf Durchzug, singen „Must be something in the atmosphere“ und zucken mit den Schultern um die Wette. Modellathleten sehen anders aus. Und klingen auch anders. Ein Glck, da Athlete keine sind. Verschmitzt statt verschwitzt und saufend statt schnaufend.

Schrullige Briten sind schon etwas Feines und diese hier ganz besonders. Im Vorbergehen fgen sie der jahrzehntelangen Geschichte der Seltsamkeit ein neues Kapitel hinzu und bemalen es mit Buntstiften in allen Farben. In der furiosen Single „El Salvador“ heit es „Fly to El Salvador / I don’t know why and I don’t know what for.“ Das macht zwar keinen Sinn, aber es reimt sich. In „You know“ stellen sie fest, da wir Menschen zum Abzhlen zu wenig Finger und zum Denken zu wenig Kopf haben. Und in „Beautiful“ breiten sie bertrieben pathetisch die Arme aus, um mit dem Brustton der berzeugung festzustellen „Oh, this is beautiful / I’ve got to soak it up!“ Na dann, wohl bekomm’s!

Auch wenn stets die Bequemlichkeit regiert und oft momentelang die Stille mit einem verhuschten Ton um die Wette rangelt, entpuppt sich „Vehicles animals“ als Patchwork unzhliger Ideen. Hier ein Fiepen, dort ein Klimpern, da drben ein paar Akkorde. Und wenn sich der quietschvergngnte Casio mal wieder vordrngeln mchte, scheinen Athlete zu rufen: Halt, hinten anstellen! Wir haben schon drei Instrumente gleichzeitig. Und hassen nichts mehr als beranstrengung.

Als ob die Songs mit ihren hinreienden Arrangements nicht schon hbsch genug wren, setzt Joel Pott (wohl kein Knstlername; und falls doch, dann ein ausgesprochen guter) mit seiner Stimme dem Fa die Krone auf. Unser Lieblingsweirdo E von den Eels hat ihn zwar vermutlich nie gesucht, aber in Herrn Pott gefunden: seinen verlorenen Bruder. Das Rennen um die herzerfrischendste WeirdoPlatte des Jahres haben Athlete schon jetzt gewonnen. Und den Wettkampf um die schnste Reibeisenstimme? Lat uns einen Blick aufs Zielfoto werfen .