In der Debatte um ein Verbot so genannter Killerspiele hat

In der Debatte um ein Verbot so genannter Killerspiele hat sich der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Wolfgang Speck, fr eine Blockierung verbotener OnlineInhalte ausgesprochen. Im Internet mssen wir durch Sperren sicherstellen, dass verbotene Spiele nicht mehr heruntergeladen oder gespielt werden knnen, sagte Speck der Netzeitung.

Zudem forderte er wirksame Strafen fr Anbieter und Verbreiter Gewalt verherrlichender Spiele. Hersteller und Hndler mssen spren, dass es ihnen nicht mehr so leicht gemacht wird wie bisher. Die Diskussion drfe jetzt nicht verebben, so Speck. Erforderlich sei eine Verbotsliste der Produkte, die nicht mehr so einfach ber die Ladentheke gehen drfen.

Seitdem am Montag im nordrheinwestflischen Emsdetten ein 18Jhriger in der Realschule der Stadt um sich schoss und mehrere Schler und Schulmitarbeiter verletzte, streiten Politik, Experten und Sicherheitskrfte ber die Wirkung Gewalt verherrlichender Computer und Konsolenspiele. Der Schtze war leidenschaftlicher Anhnger von Killerspielen. Er stellte sie sogar auf abgeschiedenem Gelnde mit Freunden nach, und verffentlichte Szenen davon im Internet. In dem frei gestaltbaren OnlineSpiel Counterstrike programmierte er sogar eine Szene mit dem Emsdettener Schulgebude.

Speck sieht die Psyche Jugendlicher durch die Bildschirmgefechte schwer beeintrchtigt. Diese Spiele verndern den Bezug Jugendlicher zur Realitt grundlegend, ihre Realitt wird die Videowelt. Sie steigerten sich in eine Scheinwelt hinein und glaubten, dass diese Spiele das eigentliche Leben zeigten. Das ist gefhrlich, denn daraus kann man sie nur schwer wieder zurckholen, warnte Speck.

WesensvernderungDer Gewerkschaftschef pldiert fr wirksamere Manahmen. Wir brauchen ein Strafma hnlich dessen der Kinderpornografie, auf jeden Fall so hoch, dass keiner glauben kann, er werde sowieso nicht erwischt. Parallel zum Verbot Gewalt verherrlichender Spiele mssten Eltern und Schulen den Kontakt zu den Kinder und Jugendlichen verbessern. Die Kinder seien zu oft sich selbst berlassen, die Medienkompetenz der Eltern gering. Viele Eltern wissen gar nicht, was Sohn oder Tochter am Computer so treiben. Auch entwickle sich das Wesen der Kinder und Jugendlichen, unbemerkt von den Eltern, in eine gefhrliche Richtung. Sie wissen nicht, wie sich ihr Kind von Woche zu Woche verndert und sich schlielich ein Ventil ffnet wie in Emsdetten. Eltern und Schulen drften sich nicht allein gelassen fhlen. Wir mssen Kindern und Jugendliche Alternativen bei der Freizeitgestaltung bieten. (nz)